„Die Wiederentdeckung des Gehens beim Wandern“ von Thomas Rosenlöcher vorgestellt am 25. Juli 2007

Die DDR ist zusammengebrochen, der Erzähler zieht hinaus, den Spuren von Heine und Goethe im Harz nachzugehen. Was sich seinen Vorgängern als Waldeinsamkeit anbiederte, erscheint ihm als Harzhölle, die zudem noch ziemlich übervölkert daherkommt. Die Westmenschen, allesamt abschätzig "Apotheker" genannt, der Umbruch im Osten und die alles verschandelnde Technik führen immer tiefer ins lustvolle Verderben. Bitter wird Rosenlöcher dabei nie, vielmehr verpackt er alles in vorzüglicher Ironie. Er brilliert mit außergewöhnlich geschliffener Sprache, lässt dabei die Geschichte aber einfach und streng chronologisch ablaufen, so dass ein einfaches und entspanntes Lesen gesichert ist. Kurzum: Die "Harzreise" ist ein schlankes, witziges und freches Buch, jederzeit mit Spaß am See oder sonstwo wegzuschmökern und doch mit außerordentlich viel Geist und Sinn ausgestattet und auf mehr als nur eine Art zu lesen.

6,50 Euro | ISBN: 3-518-11685-1 | 96 Seiten | Erschienen 11.1991 bei: Suhrkamp Verlag KG | Einband: kartoniert | Gewicht: 91 g | Sprache(n): Deutsch
 
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